VF1000R forum

Technikbereiche => VF1000R => Thema gestartet von: infinytumb am 10 Februar 2019, 17:52:30

Titel: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 10 Februar 2019, 17:52:30
Hallo!

Ich bräuchte wieder einmal eure Unterstrützung. Ich würde gerne Felgen der PC25 oder PC31 bei meiner VF1000R einbauen. Technisch habe ich das halbwegs im Griff. Die Eintragung in den Typenschein funktioniert aber in Österreich ein wenig anders als in D. Entweder bestätigt der Hersteller der Felgen die unbedenkliche Verwendung in der VF1000R - das ist praktisch ausgeschlossen oder man legt ein Zertifikat eines Sachverständigen vor.
Soweit ich das verstanden habe, läuft die Eintragung in D über den TÜV. Gibt es dafür eine Zertifikat auf das ich mich berufen kann oder wird das direkt in die Papiere eingetragen? Welche TÜV Prüfstelle hat bereits solche Felgen geprüft und freigegeben, damit ich dort nachfragen kann?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Andreas
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Faxe am 14 Februar 2019, 12:32:13
Die Info wirst Du von der Prüfstelle nicht bekommen ....

Es läuft so ab, dass Du mit dem umgebauten Motorrad zu einer Prüfstelle fährst. Dort schaut sich der Sachverständige das an und erstellt dann ein Gutachten und die Eintragung für die Kfz-Papiere.

Je nachdem wie der drauf ist, geht das leichter oder auch nicht.

Er kann ein Gutachten für die Scheißnaht an der hinteren Bremssattelabstützung fordern. Evt. ist eine Testfahrt erforderlich. ....

Meine Unterlagen werden Dir wenig nutzen, da ich hinten auch PC25 Felge fahre und jede Eintragung an eine Fahrgestellnummer gebunden ist.

Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 14 Februar 2019, 20:21:56
Hallo
Du müsstest mal nachfragen, was genau mit " Zertifikat" gemeint ist, wie Faxe schon sacht, gibts von der TÜV Stelle ein Gutachten mit den neuen Fahrzeugdaten, damit geht man dann zum Amt und lässt das in die Papiere schreiben. Inzwischen sind bei uns die Prüfer aber sehr zurückhaltend mit derartigen Eintragungen, bei meinem letzten Umbau hatte ich bereits massive Schwierigkeiten. Auf der 1000R  fahre ich vorn PC 31 3,5 Zoll mit 120/70 ( ist baugleich mit RC 36/1,Sevenfifty usw.) und hinten 5 Zoll PC 31 mit 160/ 60. Auf dem Gutachten ist unten angemerkt  " Dieses Gutachten ist nicht auf andere Fahrzeuge übertragbar"        Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 16 Februar 2019, 10:47:17
Hallo
@ Andreas, wenn Du meinst, das Gutachten vom deutschen TÜV könnte Dir bei der Eintragung behilflich sein, kann ich es Dir gern per PN zusenden, dann kannst Du bei Deinen Behörden anfragen, ob das Dokument in irgendeiner Form weiterhilft.
Gruss Ralf
PS: Bist Du eigentlich mit der Serienbremsleistung Deiner R zufrieden oder möchtest Du im Zuge des Radumbaus auch gleich die Bremsanlage aufrüsten???
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: ThunderS am 16 Februar 2019, 18:03:48
Moin
gibt es denn einen besonderen Grund für den Umbau? Felgen haben Höhenschlag, sind verwittert, ausgerissene Gewinde, Alugammel im Felgenbett, Nieten lose? Die CBR-Felgen machen in der "R" keinen sensationellen Eindruck, meiner Meinung nach. Ein 150er Brückenstein auf der 3,5er Felge hinten wird von unserem TÜVler noch geduldet. Genauso der 150er Avon den ich z.Zt. fahre. Er baut auf Originalfelge 155mm breit, ein 160er Michelin auf CBR-Felge 159mm. Mal von der Tachoangleichung und der Einzelabnahme mit Testfahrt für ca. 300 Kracher abgesehen, ist die 1000R im Originalen schön genug, finde ich.
Gruß Thunder
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 16 Februar 2019, 20:48:16
Hallo
Beim Felgenumbau gehts doch nicht um die Optik, wenn man die R einmal mit einem 17 Zoll Fahrwerk probegefahren ist, bleiben keine Fragen offen, ein himmelweiter Unterschied. Bei mir gab eine defekte Hinterradfelge ( gelockerte Verbindungen) den Impuls zur Umrüstung, aber auch ohne einen vorliegenden Defekt lohnt sich der Umbau. Hinsichtlich der Orginalität ist das natürlich fragwürdig, aber es ist ja alles rückstandsfrei rückrüstbar und der Zugewinn an Fahrdynamik ist den Aufwand allemal wert.
Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Faxe am 18 Februar 2019, 10:38:43
... gibt es denn einen besonderen Grund für den Umbau?

Weil ich es drauf habe und es kann ;) Und um allen zu zeigen was für ein geiler Typ ich bin  8)

Bei mir ist eher die Vorderachse der Grund. Der Wechsel von ME33 auf BT45 war schon ein Lichtblick, auf nen modernen Radial ist nochmal was anderes, Reifenbreite hinten ist eher sekundär.

P.S.: Welche Tachoangleichung? Ich habe keine. Und das Eintragen war deutlich günstiger  :o
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 21 Februar 2019, 19:24:46
Hallo
Zum Tacho: Der Abrollumfang des Originalreifens 120/ 80 16= 1806 mm
                  Der Abrollumfang des neuen Pneu 120/70 17= 1812 mm
Will heissen eine Abweichung ist schlicht nicht vorhanden und wird daher vom Prüfer auch nicht angesprochen.
Bei mir lag der Preis schon im Bereich von 300 Euro, weil der Herr Prüfer intensiv über das Verhältnis von der Grösse Fussbremszylinder zu
Hinterradbremssattel recherchiert hat ( gaaaanz wichtich :o) und zudem 20 Minuten über die Autobahn gebrettert ist. Ausserdem bestand er
darauf die von mir gewählte Endübersetzung einzutragen. Da sind die Herrn Inschinöre dann wohl unterschiedlich im Verhalten.......
Gruss Ralf 
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 22 Februar 2019, 21:09:06
Hallo!

Danke an alle für den Input. Mit so einer regen Diskussion habe ich gar nicht gerechnet.
Nach Rücksprache mit der Behörde gehe ich fix davon aus, dass eine Kopie eines Gutachtens vom TÜV reichen würde.
Wir in Österreich ticken da ein wenig anders. Die Behörde macht keine Gutachten, sondern geht davon aus, dass der Zulassungsbesitzer entsprechende Unterlagen des Herstellers oder eines geprüften Technikers vorlegt. Ich weiss auch von Schrauberkollegen, dass der Verweis auf einen bereits eingetragenen Umbau für die Eintragung ausreichend ist. Nur gibt es halt in Östereich noch keine umgebaute VF1000R. Momentan sind in ganz Österreich 3 Stück zugelassen.
Daher würde ich das Angebot von Railwood gerne annehmen.

Abschließend noch die Antwort warum ich das machen möchte: Weil ich schrauben will, weil ich neues Reifenmaterial aufziehen möchte, weil die Optik der Originalbereifung doch nicht das ist was ich mir vorstelle und vor allem weil ich es einfach will.
Ja das ist unvernünftig. Aber wenn ich vernünftig wäre, dann hätte ich nach den ersten Erfahrungen mit der VF1000R aus dem Jahr 1991 nicht vor einem Jahr wieder eine gekauft.

Andreas
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 23 Februar 2019, 17:16:29
Hallo
Ich habe Dir eine Kopie des Gutachtens an Deine Privatadresse gesandt. Falls Du noch Infos zum Radumbau oder Bremsanlage benötigst einfach melden.
Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Faxe am 25 Februar 2019, 08:52:15
... intensiv über das Verhältnis von der Grösse Fussbremszylinder zu Hinterradbremssattel recherchiert hat ( gaaaanz wichtich :o) ...

Das konnte ich umgehen, weil auf meinem RepSatz für den hinteren Hauptbremszylinder von TourMax sowohl VF1000R 84-86 wie auch CBR600F 91-94 angegeben waren -> Beide haben die gleiche Pumpe für den jeweiligen Bremssattel.

Wenn Du noch was für PC25 braucht, kann ich Dir das auch schicken Andreas. Ich habe keine PC31 Felge hinten ...

Axel
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: ThunderS am 27 März 2019, 21:45:58
News?
Habe gerade mal nachgesehen ob sich hier was tut. Das ich nach dem Grund gefragt habe kommt natürlich nie wieder vor. Nicht weil ich div. in-und ausländische VFR-Teilehöker kenne oder weiß woher man eine noch brauchbare 1000R-Felge bekommt, sondern weil ich auch ein geiler Macker bin und niveaulose Kommentare überlese. Die TÜV-Prüfer, die fast täglich bei meinem Chef herumschleichen würden selbstverständlich eine Tachoangleichung (Koso-Digi. usw.) verlangen. Ebenso hat der Reifenmaße-Auszug von einem Prüfer bezüglich der 120/70/17  etwas ganz anderes ergeben. Ich staune natürlich auch über einen 160er Reifen auf einer Felge, auf die sonst ein 180/190er gehört. Den 160er habe ich sonst auf einer 4,5er für meine Supermoto. Da geht dann schon noch die Kette am Reifen vorbei und die Karkasse baut nicht so fürchterlich flach. Mal von dem Radumfang abgesehen, der muß bei 160/60er auf 5Zoll echt zwergig werden. Da hilft dann nur noch was mit der Übersetzung zu machen, sonst wird`s langweilig. Für mich gehören die Original-Räder an das Bike ebenso wie die zwei Ofenrohre und die Bolle-Spiegel, aber just my 2 Cents.
Gruß Thunderella
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: vf1000oldie am 28 März 2019, 16:41:24
moinsen,
möchte zum Thema mal was hoffentlich hilfreiches beitragen.Vorn beträgt der Unterschied des Abrollumfangs rechnerisch 4mm!(1819mm zu 1823) Tachoabweichung 0!
Hinten wird es problematisch, der Durchmesser des 160er ist 32mm kleiner (656mm zu 624mm) Dadurch sinkt das Heck 16mm tiefer! Ein längeres Federbein (+10mm) wäre hier sinnvoll.Der 160er kann durchaus auf der 4,5 sowie 5 Zoll Felge gefahren werden,180/190er verlangen in Abhängigkeit vom Querschnitt nach 5,5-6 Zoll!
Was vergessen......
VF1000oldie
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 28 März 2019, 18:50:42
Hallo
So wie VF oldie das schreibt sehe ich das halt auch, die Abrollumfänge kann man zB auch in den Betriebsanleitungen von MotoGadget Tachos etc. nachlesen, die Abweichung fällt getrost unter Anzeigetoleranz. Die passende Felge für den 160/60 17 haben wir uns ja nicht ausgedacht, die Honda CBR 600 PC 25/31 wurde werksseitig mit diesem Reifen ausgeliefert, bei der PC 25 auf einer 4,5 Zoll Felge und bei der PC 31 auf besagter 5 Zoll Felge, daher passt das zusammen. Der kleinere hintere Abrollumfang wird übersetzungstechnisch eben über das Kettenrad kompensiert, das kann man sich ja entsprechend ausrechnen. Das die Hinterhand tiefer liegt hat sich fahrdynamisch bei mir nicht negativ geäussert, ich fahre ein Wilbers Federbein in Standardlänge. @Thunder: Die Bemerkung von Faxe war gewiss nicht böse gemeint, jeder soll den Ofen so fahren und erhalten, wie er es verantworten kann, nur das so viele Besitzer hinsichtlich des Fahrwerks Veränderungen vornehmen hat natürlich seinen Grund, und dieser Grund hat mit der Optik nix zu tun, denn die R wird dadurch nicht schöner, sie fährt sich nur deutlich besser.
Gruss Ralf       
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 10 April 2019, 19:52:03
Es ist Zeit für ein Update.
Also dass mir unsere Behörde die Felgen einträgt, nur weil ich mit einem dt. Zertifikat winke, war zu viel erwartet. Aber der TÜV Austria sieht kein Problem mir für den Umbau ein Zertifikat auszustellen. Wichtig sind dem Techniker die Achslasten (die der PC31 sind höher als die der SC16) und das die Räder freigängig laufen. Je nach verbleibendem Raum muss auf eine Reifenmarke/type eingeschränkt werden oder es git eine Freigabe für alle Reifen der Dimension 160/60-17.
Bei den Abrollumfängen der Vorderreifen ergeben sich 3% Abweichung. Das macht keine andere Übersetzung des Tachos notwendig (sagt der TÜV). Der Abrollumfang des Hinterrades wurde nicht angesprochen und ich werde es auch nicht tun.
Ich mache mich also mal ans schrauben.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 11 April 2019, 17:53:42
Hallo
Hinsichtlich der Achslasten: Die typischen Honda sechsspeichen Felgen, welche meist für den Umbau genutzt werden, wurden von Honda über einen langen Zeitraum an unzähligen
Modellen und Varianten verbaut. Der Hersteller Enkei wird sich nicht die Mühe gemacht haben, die Felgen jeweils individuell an das entsprechende Gewicht oder Belastungsprofil anzupassen.
Vielmehr wird eine Maximallast des schweresten Fahrzeugs ermittelt und da dann nochmal reichlich Sicherheit aufaddiert und diese Felge kommt dann nach Baukastenprinzip in sämtlichen Fahrzeugen zu Einsatz. Somit wird z.B. die Vorderradfelge 3,50x 17 in der CBR 600, CB Sevenfifty, VFR 750, usw ein identisches Bauteil sein.

Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 28 April 2019, 12:23:12
Das Thema mit den Achslasten ist durch. Honda hat sich als wenig kooperativ gezeigt. Ein lokaler Händler war aber bereit einen Typenschein der PC31 zu kopieren. Zu meiner großen Verwunderung sind die Achslasten der PC31 deutlich höher als jene der VF1000R. Damit ist der TÜV zufrieden.
Worauf der TÜV allerdigns hohen Wert legt, ist der Freilauf zwischen Schwinge und Reifen beim Hinterrad. Da sehe ich aber bei Verbau eines 160er Reifens kein Problem. Mehr beschäftigt mich der Umbau der hinteren Bremse, besonders die Halterung mit der Abstützung an der Schwinge. Das wird nicht ohne Durchführung durch einen Profi mit den entsprechenden Schweissprüfungen abgehen. Sollte jemand so ein Teil herumliegen haben und günstig abgeben, wäre ich interessiert.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 28 April 2019, 19:41:31
Hallo
Zur Abstützung des hinteren Bremssattels: Ich habe mir vor kurzem eine JMC Excenterschwinge für die R besorgt. Die beim Radumbau übliche Bremsmomentabstützung über die Schwingenausschnitte funktioniert bei mir nun nicht mehr. Ich habe aber eine Teilekombination gefunden, womit sich der hintere Bremssattel über die serienmässige Zugstange abstützt.
Das wäre vielleicht auch für Dich interessant. Allerdings bin ich momentan bei der Vormontage / Testphase. Die Lösung ist somit noch nicht spruchreif. Bei Interesse kann ich Dich aber gern
zu diesem Thema auf dem laufenden halten.
Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 01 November 2019, 19:07:45
Da ich beim Vorderrad den üblichen Weg über die Reduktion der Breite der Gabelklemmung nicht gehen wollte, war eine Überarbeitung der PC25 Felge notwendig. In Summe mussten 5 mm gefunden werden.
- Der Sitz der Bremsscheiben wurde auf jeder Seite abgefräst, sodass der Abstand der Bremsscheiben jetzt ident zur Originalfelge ist.
- Der Lagersitz links wurde um 1mm tiefer gefräst, damit das breitere Lager (13 mm statt 12 mm) ausgeglichen wird.
- Der Sitz des Wellendichtringes wurde um 2 mm nachgefräst, sodass die Innenseite des Tachowellenantriebs ebenfalls um 2 mm abgefräst werden kann. Natürlich muss auch die Passung am Tachogehäse um 2 mm nachgefräst werden.
- Der Tachoantrieb wurde aussen ebenfalls um 2 mm reduziert.
- Schlussendlich wurde die Aussenkante der Felge angepasst, damit der Wellendichtring bündig abschließt

Jetzt muss die Felge noch neu pulverbeschichtet werden und dann ist die Sache vorne gegessen. Hinten fehlt nach wie vor die Abstützung des Bremssattels.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 02 November 2019, 12:21:30
Hallo
Heftiger Aufwand, aus diesem Grund habe ich gleich eine andere Gabel montiert, dann passt alles " plug & play". Zur hinteren Bremssattelabstützung wollte ich Dir noch kurz ein Update geben. Standartmässig wird der Bremssattel bei Radumbau mittels einem umgearbeiteten Träger am Schwingenausschnitt abgestützt, es geht aber auch über die originale Zugstange zum Rahmen. Hierzu benötigen wir einen Bremssattelträger, welcher wie das Original bei festgezogener Achse noch drehbar ist. Ich bin folgendermassen vorgegangen: Anstatt der 220 mm CBR Bremsscheibe wird eine 240mm Scheibe montiert ( z.B. CB Sevenfifty), Sattel und Träger von einer Kawasaki ZXR 400, der Sattel muss hierbei allerdings deutlich zur Achsmitte verschoben werden, zu erkennen an den Distanzen zwischen Sattel und Träger. Die Zugstrebe lässt sich nun nicht mehr in gerader Flucht montieren, ist aber relativ leicht und beschädigungsfrei biegbar. Die Kraftableitung einer Strebe seitlich zu versetzten ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber in der Praxis an der Hinterradbremse akzeptabel. Auf den Bildern nicht von der Excenterschwinge irritieren lassen, das Prinzip funktioniert auch bei der Originalschwinge. Gruss Ralf 
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 02 November 2019, 21:04:56
Ich habe das auch schon mit einem Bremssattel von der GSX-R 600/750 Bj. 96 durchgedacht. Der sieht übrigens genauso aus wie der auf deinem Bild. Die GR7DB hatte eine 220 mm Bremsscheibe. Der Befestigung würde also auch passen, nur das Loch für die Achse ist größer. Da könnte man mit einer Distanz arbeiten, was den Nebeneffekt hätte, dass der Sattel drehbar bleibt. Bislang habe ich die Idee verworfen, weil die Zugstange sehr eng am Reifen ist. Dass man die biegen könnte, auf die Idee bin ich komischerweise nicht gekommen.

PS Aufwand: Es gibt Werkzeugmacher, die haben eine sehr gute Lehrwerkstatt. Und die jungen Leute sind ganz wild drauf, solche Dinge zu machen. Sonst könnte man das nie zahlen.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 03 November 2019, 10:01:55
Hallo
Wenn Du die Möglichkeiten hast den Bremssattelträger mit einer hochwertigen Drehlagerung auszustatten, wär das natürlich auch eine gute Lösung. Für mich war der "Weg der grösseren Bremsscheibe" der kleinste Aufwand. Der Bremssattelträger der ZXR 400 hat eine hochwertige Nadellagerung, welche sehr fein anspricht, denn bei jeder Federbewegung der Schwinge dreht
sich ja der Sattelträger und sollte daher möglichst wenig Widerstand bieten. Bei den Sätteln aufpassen, die sind optisch gleich, aber auch der Anschluss der Zugstrebe muss drehbar gelagert sein ( z.B. GSXR GR77B 1989) Übrigends eine seitlich versetzte Zugstrebe hab ich inzwischen auch bei Serienbikes gesehen, das sollte also
konstruktiv kein Problem darstellen. Gruss & frohes Schrauben,  Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Andreas am 17 November 2019, 08:10:41
Hallo Ralf, hab mich mal wieder ins Forum verirrt und hab deine Hinterradschwinge bewundert. Um was für eine Schwinge handelt es sich den dabei.
Bin immer für was neues offen, Baue gerade wieder eine VF1000 F2 auf/um.
Wie gesagt, probiere gern mal was neues

Gruß Andreas
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 17 November 2019, 13:45:35
Hallo Andreas
Die Schwinge stammt von der Firma JMC aus England, ich habe das Teil von Ebay UK ersteigert, die werden natürlich recht selten angeboten. Ob die Schwinge nun steifer oder besser ist als das Original kann ich nicht sagen, das hat auch keine Priorität, mich fasziniert die technische und optische Präsenz des Excentersystems. Zusammen mit der neuen, hochgezogenen 4-2
Abgasanlage und dem kurzen Heck sieht das Hinterteil nun ordentlich knackig aus ;). Die Firma JMC wird es wohl so nicht mehr geben, bei Metmachex in England könnte man evtl. erfragen, ob diese Schwinge noch neu zu bekommen ist. Ansonsten wurden die auch unter dem Namen ARC von der Firma Speed Products hier in Deutschland vertrieben.
Gruss Ralf
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 15 Dezember 2019, 15:34:58
Beim Zusammenbau nach dem Entlacken (Ablaugen) und neu pulverbeschichten, musste ich feststellen, dass die Lager nicht mehr fest sitzen. Sie haben zwar kein Spiel, aber zum Einsetzen war ein Anwärmen der Felge nicht notwendig. Alle in meinem Umfeld kannten ein solches Problem nach den Ablaugen nicht. Ich habe die Lager jetzt eingeklebt. Sollte das nicht reichen, werde ich wohl den Sitz auf ein 43mm Lager auffräsen müssen. Und in Zukunft werden die Lagersitze für das Ablaugen abgedeckt, egal was die ausführende Firma sagt.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 15 Dezember 2019, 15:38:50
Fertig, jetzt geht es ab zum TÜV. Ich bin zufrieden und hoffe, dass gleiches für den Mitarbeiter beim TÜV gilt.
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: ThunderS am 18 Dezember 2019, 22:25:47
Moin
von unserer Seite her hier definitiv KEINEN TÜV. Fahrzeug würde stillgelegt werden.
MfG Thunder
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: Ralwood am 19 Dezember 2019, 17:02:17
Hallo
Von "unserer" Seite kann ja wohl kaum die Rede sein, das ist die Meinung einer einzelnen Person; der Umbau sieht amtlich aus, ist handwerklich solide und wird auch so eingetragen werden...
Schöne Feiertage
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: vf1000oldie am 20 Dezember 2019, 16:49:30
Moin,
selbstverständlich ist einUmbau auf CBR-Räder eintragungsfähig,saubere Ausführung und möglichst Hondateile vorausgesetzt! Hab in den letzten Jahren mehr als 10 Umbauten vorgenommen (auch F+F2) alle eingetragen.
Eine Stilllegung kann nur von "amtswegen" erfolgen, der Prüfer darf lediglich die vorhandene Prüfplakette entfernen und muß dann die Zulassungsbehörde informieren!
Also, hin zum TÜV und gut is.....
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: ThunderS am 11 Januar 2020, 18:57:52
Nabend...
....immer die alte Leier. Natürlich war so ein Umbau möglich und eintragungsfähig. Unsere Prüfer übernehmen aber keine Verantwortung mehr für diese Art von "Umbauten". Gutachter sehen nach einem nicht mal selbst verschuldeten Unfall wohlmöglich mit mehreren Personenschäden sofort die Änderung. Dafür macht sich hier keiner mehr gerade....
Gruß von "unserer Seite"
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: vf1000oldie am 12 Januar 2020, 17:26:12
Moin,
wer ist denn"unsere Seite"?
Sondereintragungen nach Paragraph 21 dürfen z.Z. nur die
Dekra (neue Bundesländer) und der Tüv (alte Bundesländer)
mit zertifizierten Prüfern vornehmen.
Da beide Organisationen gewinnorientierte Unternehmen
sind, werden/müssen die 21er selbstverständlich durch-
geführt.Ob die Änderung eingetragen wird, liegt im Er-
messen und Verantwortung des Prüfers und wird bei
technisch einwandfreier Ausführung i.d.R. vorgenommen.

Gruß aus dem Norden
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 12 Januar 2020, 19:19:29
Hallo!

Alle mal runter vom Gas.
Ich war am Donenrstag beim TÜV (in Österreich). Der Sachverständige hat sich Alles angesehen, hat die Ausführung und die Freigängigkeit geprüft und alle Daten der verwendeten Teile aufgenommen. Er hat keinen Grund gesehen, warum unsere Zulassungsstelle seiner Beurteilung, die Felgen in die Papiere aufzunehmen, nicht nachkommen sollte. Einziges Thema waren die Achslasten, weil die VF1000R bei der Vorderachse ein höhere Achslast hat. Hier ist man in Österreich etwas genauer als in Deutschland. In den dt. Papieren meiner VF1000R waren gar keine Achslasten eingetragen.
Wenn es wirklich zu einem Unfall kommt, dann kann es natürlich sein, dass die Versicherung versucht dort einzuhaken. Die probieren ja in der Regel alles um ja nicht zahlen zu müssen. Es wird Ihnen aber bei eingetragenen Felgen schwerfallen, weil das Gutachten eine amtlich beeideten Sachverständigen ist kein Klopapier. Immerhin werden auf Basis solcher Gutachten auch Prozesse entschieden.

Andreas
Titel: Re: Freigabe von PC25/PC31 Felgen
Beitrag von: infinytumb am 26 Januar 2020, 18:10:12
Ende gut, alles gut!
Die Papiere sind da. Die Felgen und der Umbau der hinteren Bremse sind eingetragen. Damit steht der Saison 2020 nichts mehr im Weg.

PS: Soweit ich mich aus meiner ersten Erfahrung 1991 mit der VF1000R erinnern kann, sind die Bremsen auch nicht perfekt. Aber das wird ein eigener Thread.